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Das Hospiz auf dem Weihnachtsmarkt

Adventszeit ist Weihnachtsmarktzeit - Endlich kann man bei schönem Lichterglanz wieder warme Getränke, leckeres Essen und weihnachtsliche Stimmung unter freiem Himmel genießen. Wir freuen uns sehr, dass der Glühweinstand Schulze-Wenning mit der Rentiertasse auf dem Dach in diesem Jahr Spenden für das Hospiz Halle sammelt.

Steffi Schulze-Wenning, die schon seit 32 Jahren auf dem Markt in Halle mit ihrem Backfischstand ist und seit 6 Jahren den Glühweinstand betreibt, hat Flyer ausgelegt und Plakate für die Aktion in ihrem Stand hängen.

20221205 XMas Markt 7Sandra, Steffi, Emma und Kathleen schenken Glühwein aus.

„Ich freue mich unwahrscheinlich, wieder hier zu sein, denn ich verbinde sehr viel mit Halle: Begegnungen, viel Lachen, Freude und Freundschaft.“   Als wir aus sie zukamen und um Unterstützung baten, war sie sofort dabei „Wir sind schon so viele Jahre hier, dass wir auch Verlust erleben. Da gab es ein Paar, das immer zusammen zu uns an den Stand gekommen ist. Bis der Mann schwer erkrankte und nicht mehr bei uns sein konnte. Das macht uns traurig und wir sind dankbar, dass es gute Angebote wie Hospize gibt, die in schweren Situationen helfen können." Steffi Schulze-Wenning erzählte uns auch, dass sie den Tod als etwas empfindet, dass nun mal zum Leben gehört. Er erinnert uns immer wieder daran, wie kurz das Leben sein kann und dass wir die kleinen Dinge genießen sollten.

Am 5. Dezember lud sie uns ein, in ihrem Stand zu helfen und über das Hospiz zu sprechen. Schwester Kathleen und Schwester Sandra vom stationären Hospiz nahmen von 18 bis 19 Uhr Bestellungen entgegen, schenkten Glühwein und Eierpunsch aus und machten auf die Aktion aufmerksam. Unterstützt wurden sie von Emma, die gerade den Vorbereitungskurs für das Ehrenamt beendet hat. Die Idee, sich beim ambulanten Hospizdienst zu engagieren, hatte sie, nachdem die Mutter eines Freundes gestorben war: " „Ich habe gemerkt, dass eine große Sprachlosigkeit eingesetzt hatte und ich wollte wissen, wie man die aufbrechen kann. Ich wollte etwas über das Lebensende lernen." sagte Emma, die in Halle Psychologie studiert. „Jeder kann Sterbende begleiten, wenn er nur den Mut dazu hat. Man muss in einer Sterbesituation aushalten können, dass es endet. Das ist die größte Herausforderung.“

20221205 XMas Markt 2Schwester Kathleen und Emma sprechen mit Gästen über das Hospiz.

Kathleen, die seit fünf Jahren im Hospiz Halle arbeitete, schätzt die Zeit, die sie dort für die Gäste hat. "Ich war vorher im ambulanten Pflegedienst und hatte dort viel zu wenig Zeit für die Menschen, für die wirkliche Begegnung mit ihnen. Dazu gehört eben mehr als nur waschen und Haare kämmen. Ich möchte auch mal etwas vorlesen, ein Trauergespräch führen und das ohne Zeitdruck. Das ist im Hospiz möglich."

Seit 25 Jahren, fast von Beginn an, ist Schwester Sandra bereit im Hospiz in der Heinrich-Pera-Straße. Sie sagte: "Im Hospiz lernt man leben und das eigentlich Wichtige zu schätzen. Im Hospiz kann ich mit kleinen Dingen Freude bereiten. Das ist schön."

20221205 XMas Markt 5Schwester Sandra sammelt Spenden für das Hospiz.

Die Glühweinaktion wollen alle wiederholen, nicht nur, weil über 300 Euro Spenden zusammen gekommen sind, sondern auch, um in der Öffentlichkeit über das Hospiz zu sprechen. Denn die meisten Menschen unterstützen die Idee, dass Sterben zum Leben gehören soll.

 

 

Heinrich-Pera-Hospiz Halle (Saale) gGmbH