Auftakt zum Jubiläumsjahr – 40 Jahre Hospiz in Halle

Mit einem Gottesdienst zum Gedenken an Heinrich Pera beginnt das 40jährige Jubiläum der Hospizarbeit in Halle
Es ist nun genau 40 Jahre her, dass Heinrich Pera den Hospizgedanken aus England in die Saalestadt brachte. Hier begann der katholische Pfarrer und Klinikseelsorger mit einer Handvoll Verbündeter einen ambulanten Hospizdienst aufzubauen. Aus damaliger Sicht wahrlich kein leichtes Unterfangen. Das Entstehen und Arbeiten einer Hospizgruppe in der DDR war nur im Schutze der Kirche möglich. Begegnungsstätten für Menschen in Krisensituationen ließen sich nur schwer mit dem vermeintlich sozialistischen Weltbild vereinbaren.
Heute sind stationäre Hospize und ambulante Hospizdienste bundesweit etabliert. Doch die Finanzierung der Leistungen ist nur zum Teil durch die Krankenkassen abgesichert. „Dass wir zum Großteil auf Spenden und Ehrenamt angewiesen sind, ist wichtig und gut,“ sagte Kathrin Dietl, die seit 26 Jahren im Hospiz Halle tätig ist und auch mit Heinrich Pera zusammengearbeitet hat, „schließlich ist die Hospizidee eine Angelegenheit für die ganze Gesellschaft und nicht nur der Inhalt einer pflegerischen Institution.“
„Hospiz geht nicht allein“ lautet ein Motto des Heinrich-Pera-Hospizes. Es beschreibt, dass es viele Menschen braucht, um die Idee vom würdigen Leben bis zuletzt umzusetzen. „Wir sind ja nicht einfach nur Patienten, wenn wir alt und krank sind, sondern bleiben Familienmitglieder, Kolleginnen oder Nachbarn. Die Hospizidee steht dafür, Menschen auch am Lebensende ganzheitlich sein zu lassen und sie und ihre Zugehörigen gut zu begleiten“, sagt Kathrin Dietl und ergänzt: „Mit dem Jubiläumsprogramm wollen wir uns bei allen bedanken, die Hospiz lebendig machen und alle diejenigen erreichen, die noch Scheu vor dem Wort und dem Thema Sterben haben.“
Das Jubiläumsjahr beginnt mit einem Gedenkgottesdienst anlässlich des Todestages von Heinrich Pera am 2. März um 10:30 Uhr in der Heilig-Kreuz Gemeinde in der Gütchenstraße. Ein Tag der offenen Tür am 22. März, eine Podiumsdiskussion im Stadthaus und viele weitere Programmpunkte erwarten die Stadtgesellschaft. Alle Informationen zum Programm sind unter dem Punkt Veranstaltungen zu finden.